Petechien im Rahmen einer Endokarditis?

Eine Endokarditis ist eine eine Entzündung der innersten Schicht der Herzwand. Sie entsteht meist durch eine Infektion nach einer Operation oder beim Arbeiten mit nicht sterilen Nadeln.

Hinweisend für eine Endokarditis sind vor allem Leistungsabfall, Fieber, Blässe sowie Herzsymptome, wie Tachykardie (Herzschlagrate über 80 Schläge/Minute), Herzinsuffizienz sowie krankhafte Herzgeräusche beim auskultieren mit dem Stethoskop. Zudem können sogenannte Petechien, kleine Einblutungen unter der Haut, zu finden sein.

1) Der Infektionsweg bei einer Endokarditis

Petechien sind Einblutungen auf der Haut, beispielsweise bei einer Endokarditis.
Starke Einblutungen

Damit eine Endokarditis entstehen kann, müssen Bakterien in die Blutbahn gelangen. Gründe hierfür können sehr unterschiedlich sein. Häufig sind Infektionen nach Operationen, nicht sterilen Venenverweilkatheter, nicht sterilen venöse Injektionen, wie beim Heroinkonsum, sowie ungesunde Zähne. Auch eine unkomplizierte Harnwegsinfektion kann die Ursache für eine Entzündung der Herzwand sein.

Besonders Gefährdet sind Patienten mit einer künstlichen Herzklappe sowie angeborenen Herzfehlern. Sie benötigen eine prophylaktische Behandlung.

2) Die Symptome

Bei den Symptomen wird in allgemeinen, herzspezifischen sowie nicht-herzspezifischen Symptomen unterschieden.

a) Allgemeine Symptome sind Fieber, Schüttelfrost, starker Leistungsabfall, allgemeine Schwäche sowie Blässe.

b) Herzspezifische Symptome sind krankhafte Herzgeräusche, die mittels eines Stethoskops gehört werden, eine Herzinsuffizienz sowie eine Herzklappeninsuffizienz. Möglich sind auch Risse oder Abtrennungen der Herzklappen, da diese besonders bei einer Endokarditis Gefährt sind.

c) Nicht-herzspezifische Symptome entstehen vor allen als Folge der Verteilung der Bakterien durch das Blut. So können durch immunologische Abwehrmechanismen verschiedene Krankheitsbilder entstehen.

Besonders auffällig sind vor allem die Hautzeichen

Bei Patienten mit Endokarditis finden sich vor allem an den Nägeln sogenannte Petechien.
Petechien sind punktförmige Einblutungen in der Haut, die durch den Verbrauch von roten Blutblättchen entstehen. Diese sind wichtig für die Gerinnung in unserem Körper, sodass Blutungen schnell gestoppt werden können.

Bei starken Entzündungen im Körper können die Thrombozyten verbraucht werden, da sie durch chemische Reaktionen mit aktiviert werden. Die Endokarditis ist eine schwere Infektion, sodass es relativ schnell zu einem Verbrauch von Thrombozyten kommt. Folgen sind eine mangelnde Erstversorgung einer Blutung.

Einblutungen an Handflächen und Fußsohlen, die keine Schmerzen oder andere Symptome bereiten werden als Janeway-Läsionen bezeichnet. Sie entstehen durch Einblutungen in der Lederhaut. Diese Blutungen liegen somit tiefer als die Petechien. Osler-Knötchen sind schmerzhafte, knotige Einblutungen an Fingern und Zehen. Ursache für die Schmerzen sind Entzündungen der Gefäße durch den Verschluss dieser. Weitere Blutungen finden sich unter der Haut in verschiedenen Orangen. Besonders betroffen sind Niere, Milz und Auge.

3) Die Diagnostik bei einer Endokarditis

Eine Endokarditis wird durch die Duke-Kriterien diagnostiziert. Hierbei müssen verschiedene Haupt- und/oder Nebenkriterien vorliegen. Wichtiger Bestandteil sind vor allem der Nachweis von Erregern im Blut sowie der Beteiligung des Herzens.

4) Die Behandlung bei einer Endokarditis

Eine Endokarditis wird immer mit Antibiotika behandelt. Wichtig für die Therapie ist der zeitliche Abstand (12 Monate) zwischen den Herzklappen-Ersatz und der Infektion.
Die Behandlung dauert meist 6 Wochen und beinhaltet verschiedene Antibiotika.